Umgeben von lieben Menschen - eine wahre Geschichte

Moses mit MubarikWir erzählen nun Geschichte von zwei jungen Menschen mit zwei unterschiedlichen Familienhintergründen aber zusammengehörig in einer Schicksalsgemeinschaft.
Die jungen Menschen heißen Moses (ein Christ) und Mubarik (ein Muslim). Sie sind nicht miteinander verwandt aber durch ihr Schicksal verbunden wie Brüder. Sie gehören beide zu der Regentropfen-Familie. Nora Kießer, die in Namoo/Norden Ghana ihren freiwilligen Dienst bei den Schützlingen der Stiftung Regentropfen berichtet von den Moses und Mubarik und öffnet damit das erste Türchen (der Geschichte und Gesichtern von Menschen), die die Arbeit der Stiftung Regentropfen mit Leben erfüllt.
Nun die Geschichte: Moses wurde 2012 als Schützling der Stiftung Regentropfen aufgenommen. Er ist 8 Jahre alt, besucht aber noch den Kindergarten. Nächstes Jahr soll er schliesslich eingeschult werden. Mosesꞌ Eltern sind beide an AIDS gestorben, doch er selbst ist HIV- negativ. Er hat keine Angehörigen die sich seiner annehmen könnten, deshalb hat sich Mubariks Mutter bereit erklärt für ihn zu sorgen. Moses ist in seiner körperlichen und sprachlichen Entwicklung zurück geblieben. Die Sprachentwicklung ist Teil des Grundes, warum er noch den Kindergarten besucht. Dank der Hilfe seiner Patenfamilie in Bayern kann er den Kindergarten besuchen und mit Schulkleidung ausgestattet werden. Wir arbeiten gerade daran, ihm das ABC beizubringen. Er ist stolzer Besitzer einer kleinen Kiste, in der er selbst gebasteltes Spielzeug aufbewahrt. Wenn er spielt, ist er ein fröhlicher Junge, doch seine Erscheinung verrät, dass er schon viel gelitten hat.
Mubarik wurde im vergangen September als Schützling der Stiftung Regentropfen aufgenommen. Er ist 10 Jahre alt und besucht die zweite Klasse in der Grundschule. In seiner Freizeit spielt er gerne Fußball und möchte von seinen Freunden „Messi" genannt werden. Er lebte mit seinen zwei älteren Brüdern, Moses und seiner Mutter im Familienhaus seines verstorbenen Vaters. Vor zwei Wochen starb seine Mutter in der Krankenstation von Namoo, sie hatte erhöhten Blutruck aber niemand konnte ihr helfen. Das ist die Wirklichkeit vieler Menschen in Namoo und der Umgebung. Diese Frau hätte nicht sterben dürfen. Aber die medizinische Versorgung ist nicht vorhanden.
Ich war auf der Beerdigung der Mutter und habe mitangesehen wie sich Moses und Mubarik von ihr verabschiedet haben. Mubarik hat geweint als er die Leiche seiner Mutter sah und wollte sie ein letztes Mal berühren. Moses stand vor ihr und hat sie angesehen, es hat so gewirkt als würde er nicht verstehen, was passiert ist. Nun weiss niemand wie es mit den Jungen weiter geht. Es ist Brauch das Verwandte und Freunde bis zu drei Wochen im Haus der Verstorbenen wohnen. Momentan sind Moses und Mubarik also nicht alleine.
Sie brauchen nicht nur Geld und Essen für die Schule, sondern auch Menschen, die da sind für sie. Tagsüber sind sie in der Schule bzw. im Kindergarten. Danach kommen sie zum Mitarbeiterhaus der Stiftung Regentropfen. Da finden sie Halt und Trost. Die Frage stellt sich, konkret getan werden könnte. Da kommt als Antwort der Bau der Kindertagesstätte namens Regentropfen Happy Home for Children.
Die Geschichte der beiden ist traurig und sie ist leider kein Einzelfall. Der Mangel an medizinischer Versorgung führt dazu, dass viele Kinder in Ghana ohne Eltern aufwachsen müssen. Diese bittere Wirklichkeit erlebe ich mit Lena Schnell hier hautnah. Obwohl die Regentropfen Education Foundation, die Partnerorganisation der Stiftung Regentropfen ein Grundstück für den Bau eines Krankenhauses gekauft hat, fehlt noch das Geld für den Bau.


Dieses Türchen hat uns in die Welt zwei jungen Menschen geführt. Ihre Geschichte vertritt die Geschichte vieler anderen jungen Menschen in Ghana. Die Adventszeit führe uns zum Handeln, damit die Welt hell wird für Moses und Mubarik.