Unsere Volontärin Nora legt zum Endspurt an...


Fast ein Jahr lang ist unseres Volontärin Nora nun schon in Ghana. In der zweiten Woche im August wird sie nach Deutschland zurückkommen. Zusammen ihrer Freundin Lena, einer weiteren Volontärin, die von Oktober bis Februar in Ghana war, hat Nora unsere Schützlinge vor allem in Namoo im Norden Ghanas betreut. Sie hat mit ihnen gelebt, getanzt, gelacht, geweint, gegessen, sie getröstet, mit ihnen gelernt und mit ihnen Fußball gespielt. Jetzt, nachdem ihr Freiwilligenjahr fast vollendet ist, kann man wohl sagen, sie hat dort ghanaische Wurzeln geschlagen und hat sich ganz in die ghanaische Lebensweise eingefügt.
Alltag von NoraNoras Herz ist schwer geworden in den letzten Tagen, denn sie muss langsam Abschied nehmen von ihrem Leben in Ghana, von den Menschen, die sie lieb gewonnen hat, die ihr zu Freunden geworden sind und die umgekehrt auch sie gern hatten und schätzten. Aber bei aller Abschiedswehmut tröstet sie doch auch das Glück, das sie aus Ghana mit nach Hause nimmt; das hat sie selbst so gesagt, denn die Erfahrungen und Begegnungen – schöne wie traurige – kann ihr niemand nehmen; die bleiben ein Leben lang. Und sie meinte auch, dass sie bis zum Abreisetag noch jeden einzelnen Tag mit den Menschen und vor allem mit den Kindern in Namoo auskosten und ihren Alltag als Wahl-Ghanaerin leben möchte.
Ihr Alltag mit unseren Schützlingen umfasste hauptsächlich Schulbesuche, Familienbesuche, Nachhilfeunterricht, Spielenachmittage mit Fußballspielen und aufgeschlagenen Knien, Hirse verteilen, kranke Kinder in die Krankenstation bringen, für Waisenkinder ein neues Zuhause finden, für Kleidung und Schuluniformen sorgen, Lernfortschritte kontrollieren und ... und ... und... auch kleine Feste organisieren. Bei all dem hatte sie auch immer ein offenes Ohr und ein weites Herz für die Nöte der Menschen, insbesondere der Kinder. Sie hat keine Stunden aufgerechnet und auch nicht danach gefragt, ob Samstag oder Sonntag ist; sie war einfach immer gerne da. Und stets war ihr Quddus, unser Mitarbeiter und Verantwortlicher für den District Bongo zur Seite; Quddus hat in weitem Umkreis in der Region perfekte Ortskenntnisse, kennt unglaublich viele Menschen dort persönlich, kennt die Lebensumstände der Familien und - was am wichtigsten ist - er spricht als dort Gebürtiger Gurune, die Sprache der Bevölkerung. Und so wurde für Nora und Quddus das Motto „Gemeinsam sind wir stark" sehr rasch zum Erfolgsrezept und zu 100 % zugunsten der Kinder umgesetzt und gelebt.
Doch neben dem Stiftungsalltag war da auch noch der ganz persönliche Alltag von Nora. Dazu gehört es z. B. auch, morgens bei Sonnenaufgang Wasser vom Brunnen zu holen und Wäsche zu waschen. Dort haben die Menschen den ersten sozialen Kontakt, dort gibt es auch den ersten kleinen Plausch am Morgen. Und da Nora auch ein wenig Gurune gelernt hatte, war das die erste Freude am Tag. Nora traegt wasserDas ist auch der Alltag, den die Frauen auf dem Land jahraus jahrein zu bewältigen haben, egal wie das Wetter ist, egal ob sie genug oder zu wenig zu essen haben, egal ob sie gesund oder krank sind – und alles mit einfachsten Mitteln, aber mit viel Kraftaufwand und Ausdauer.
Liebe Nora, wir sagen Dir danke für Deinen Einsatz und wünsche Dir eine gesunde Rückkehr und Wiedereingewöhnung daheim in Bayern. Die guten Wünsche der Kinder und Menschen in Deiner zweiten Heimat, Namoo, Upper East Region in Ghana begleiten Dich.