Adventskalender 2013 – 5. Türchen, Heilig Abend – Ein Kind ist geboren

Ein Kind ist geboren, es liegt auf einer Bettstatt in einer armseligen, stickigen, heißen Lehmhütte, auf einer Plastiktüte, weil es keine Windeln gibt, dürftig mit einem löchrigen Moskitonetz vor Stechmücken geschützt. Die feucht heiße Hitze macht dem Kleinen, der noch keinen Namen hat, zu schaffen. Er schnappt nach Luft, sein kleines Herz schlägt sichtbar in der kleinen Brust, der Brustkorb hebt und senkt sich bei jedem schweren Atemzug; man hat fast Angst, es könnte gleich der letzte sein.

Daneben die junge Mutter. Vida ist ihr Name, 20 Jahre ist sie alt. Halbwaise. Ihre Mutter ist früh verstorben. Ihre Ausbildung hat sie mit Hilfe der Stiftung Regentropen gerade beendet. Jetzt ist das Kind da. Der Vater des Kindes ist für viele Wochen in den Süden des Landes gezogen, um dort das Geld für das Nötigste zu verdienen. Nun muss Vida sich allein um das Baby kümmern. Aber wie soll das gehen ohne Einkommen?

Diese erbärmliche Szene bot sich uns im August 2011, als wir unsere Schützlinge im Norden Ghanas besuchten. Der Anblick machte uns betroffen und ängstigte uns gleichermaßen.

5 Advent Hl Abend Vida mit Baby

Rasches Handeln war nötig: Sauberes Trinkwasser für Mutter und Kind, für das Baby eine ärztliche Untersuchung, Windeln, ein Bettchen und ein dichtes Moskitonetz. Für die Mutter, das Angebot, dass sie sich mit Hilfe der Stiftung Regentropfen eine eigene Existenzgrundlage schafft, indem sie eine kleine Bäckerei eröffnet.

Ein Jahr später: Die Mutter hat dem Kind den Namen „Father Moses" gegeben, weil Sie Pater Moses die väterliche Fürsorge danken wollte, die er ihr und ihrem Kind angedeihen ließ. Der kleine Junge hat sich gut entwickelt, er ist gesund, fröhlich und mobil.

Sehen Sie hier das Happy End:

Liebe Leser,
mit dieser, wie wir meinen, „Weihnachtsgeschichte aus unserer Zeit" wünschen wir Ihnen einen frohen Heiligen Abend und ein gesegnetes Weihnachtsfest. Sie haben uns auch in diesem Jahr wieder sehr treu begleitet – in Wort und Tat und Gebet. Damit haben Sie Barmherzigkeit gezeigt und in Nächstenliebe gehandelt.
Wir möchten Ihnen dafür danken mit einem Text von Paul Weismantel:

Wo die Liebe wohnt - begegnen wir Gott.
Wo Menschen aus der Liebe leben – kommt Gott zum Vorschein.
Wo Liebe geschenkt oder empfangen wird – ist Gott am Werk.
Wo Menschen einander Ansehen schenken – bekommt Gott ein Gesicht.
Wo Liebe geübt wird – erklingt der Name Gottes.
Wo Liebe sich freut – da lädt Gott uns ein zum Fest

Und morgen erzählen wir Ihnen im 6. Kalendertürchen vom ersten Weihnachtsfest der Kinder in Namoo. Schauen Sie herein. Wir freuen uns auf Sie. Und Sie werden Freude beim Lesen und mit den Bildern haben.

© Stiftung Regentropfen –Bildung zum Leben, Dezember 2013