Liebe Website-Besucher,
ab sofort möchten wir Ihnen jeweils zum 1. jeden Monats eine Geschichte, ein Schicksal oder etwas Alltägliches aus dem Leben in Ghana, aus unserer Stiftungsarbeit und von unseren Projekten erzählen. Den Anfang möchten wir mit den Eindrücken unserer Volontärin, Nora Kießer (20) machen, die nun seit fünf Monaten mit unseren Schützlingen lebt und vielfältige Eindrücke erleben darf. Sie ist so begeistert von dem, was sie dort erlebt und woran sie mitwirken kann, dass sie diese schönen Erfahrungen auch anderen jungen Menschen aus Deutschland gönnen und ihnen ein Volontariat in Ghana empfehlen möchte. Lesen sie nachfolgend selbst, was Nora Interessantes zu erzählen hat – und das ist nicht nur für mögliche Volontäre sondern für jeden eine lesenswerte Lektüre. Viel Spaß und Spannung dabei!
Ach ja: Kontaktaufnahme bitte über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Pater Moses) oder über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Michaela Bauer)
Freiwilligenarbeit bei Regentropfen Education Foundation Ghana
Nun bin ich schon seit 5 Monaten in Ghana und teile mein Leben mit den Menschen dort. Obwohl ich das Leben im Süden des Landes kenne, ist mein Herz mehr im Norden, insbesondere in Namoo, wo ich die meiste Zeit verbracht habe und verbringe. Ich berichte kurz über meine Erfahrungen in Ghana. Vielleicht fühlt sich jemand angesprochen und will auch diesen Weg gehen? Nun meine Geschichte:
Die Stiftung in Ghana
Ich bin über die Stiftung Regentropfen – Bildung zum Leben im August 2014 nach Ghana gekommen und arbeite für die in Ghana ansässige Partner-Stiftung, Regentropfen Education Foundation. Sie ist die offizielle Organisation in Ghana, die die Ziele der Stiftung Regentropfen – Bildung zum Leben verwirklicht. Letztere wurde 2009 vom Steyler Missionar, Pater Dr. Moses Asaah Awinongya SVD gegründet, der selbst in ärmlichen Verhältnissen im Norden Ghanas aufgewachsen ist und sich seinen Weg zur Bildung hat erkämpfen müssen. Er kennt die schwierige Situation, in der sich viele ghanaische Kinder und Jugendliche befinden, und möchte ihnen den Weg zu einer besseren Zukunft ermöglichen. Die Aufgaben der Regentropfen Education Foundation werden derzeit wie folgt verwirklicht:
• Beratung und Begleitung in Schul- , Studien- und Berufsausbildung
• Ernährungs-/Gesundheitsfürsorge der Schützlinge
• Finanzielle Förderung Einzelner in ihrer jeweiligen Schul- und Berufsausbildung bzw. im Studium
• Bezuschußung für Nachhilfe- und Förderunterricht
• Hilfe bei Existenzgründung nach Ausbildungsabschluss und damit Schaffung von Lehrstellen und Arbeitsplätzen für Handwerksberufe
• Bau eines Studien- und Ausbildungszentrums in Namoo in Norden Ghanas, Regentropfen College of Applied Sciences.
In der Planung sind
• Der Bau einer Kindertagesstätte (Regentropfen Happy Home for Children) und eines Krankenhauses mit Krankenpflegeschule (beginnend mit einer Mutter-Kind-Klinik)
Meine Aufgaben
Die ghanaische Regentropfen Education Foundation hat zwei Zonen in denen sie tätig ist: Süden und Norden.Ich habe die Arbeit in beiden Zonen kennengelernt. Zurzeit arbeite ich gemeinsam mit einer anderen Freiwilligen in einer Gemeinde namens Namoo im Norden Ghanas. Der Name steht zugleich für ein Dorf. Die Gemeinde (Sub-Distrikt) hat rd. 30.000 Einwohner. Wir verwalten mit unseren ghanaischen Kollegen einen Bezirk in dem 50 unserer Schuetzlinge leben.
Diese Arbeit hat zwei Schwerpunkte: die Begleitung der Schützlinge und Verwaltung des Bezirks. Bei der Begleitung der Schützlinge (Kinder und Jugendliche) stellen wir sicher, dass es unseren Schuetzlingen gut geht und für jene Schützlinge, die Paten in Deutschland haben, halten wir den Kontakt zwischen ihnen und ihren Paten aufrecht. Dies geschieht durch regelmäßige Haus- und Schulbesuche. Ausserdem bieten wir den Schützlingen Nachhilfe in Englisch und Mathe an, um sie auch neben dem Schulunterricht fördern zu können. Das Niveau der Schüler und Schülerinnen in der Gegend ist leider sehr niedrig, und da die meisten Eltern selber nicht lesen und schreiben können, ist Betreuung und Unterstützung bei Schularbeiten daheim fast unmöglich. Deswegen ist der Nachhilfeunterricht sehr wichtig.
Wenn es um die Verwaltung des Bezirks geht, stehen wir in ständigem Kontakt mit den deutschen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Stiftung Regentropfen und übermitteln ihnen Informationen über die Schützlinge. Es werden regelmäßig Berichte über die Situationen der Kinder geschrieben und Briefe der Kinder an die Paten vermittelt. Vor Ort bezahlen wir die Schulgebühren der Kinder, bereiten Lernmaterialien für den Nachhilfeunterricht vor und schreiben Anträge, um mehr Spender zu gewinnen.
Mein Leben in Namoo
Ich wurde von den Mitarbeitern der Regentropfen Education Foundation und den Dorfbewohnern sehr herzlich aufgenommen. Sie lassen mich an ihrem Leben teilhaben und versuchen mir ihre Kultur nahe zu bringen. Es ist pauschal gesagt einfach alles anders. Es fängt schon damit an, wie die Menschen miteinander umgehen. Das Grüßen ist in Ghana sehr wichtig. Wann immer ich aus dem Haus gehe werde ich gegrüßt, gefragt wie es mir geht und wo ich hin gehe oder was ich heute schon gegessen habe. Die Ghanaer sind von jedem Versuch begeistert, den ich unternehme, um mich zu integrieren. Sie jubeln wenn ich mit ihnen tanze, sie lachen, wenn ich mit den Händen esse, sie klatschen, wenn ich Wasser auf meinem Kopf trage und sie sind fasziniert, sobald ich ihre Sprache spreche. Einige Kinder haben noch nie Weisse gesehen, sie rufen „Solomia" wenn sie mich sehen. Das bedeutet Weisse auf Gurune. Sie freuen sich riesig, einfach nur neben mir zu sitzen oder meine Haut und meine Haare berühren zu dürfen. Die Mitarbeiter haben zu mir gesagt, dass ich schon zu einer Ghanaerin geworden bin. Das macht mich sehr stolz! Ich geniesse jeden Tag in Ghana und fühle mich in Namoo wie zu Hause. Ich bin dankbar, die Projekte der Stiftung wachsen zu sehen und die Fortschritte der Kinder mitverfolgen zu dürfen.
Die Arbeit ist zu meiner Leidenschaft geworden. Ich wünsche mir, dass mehr Deutsche diese Erfahrung teilen können.
Ab August werden wieder zwei Freiwillige gesucht. Falls Euch meine Erzählungen angesprochen haben und Ihr weitere Informationen braucht, könnt Ihr den Vorstand oder das Sekretariat kontaktieren.
Übrigens: um Dich für einen Freiwilligendienst bei der Stiftung Regentropfen bewerben zu können müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
-Bereitschaft in einfachen Verhaeltnissen zu leben
-Bereitschaft Eigeninitiative zu zeigen
-Gute Englisch Kenntnisse
-Spass an der Arbeit mit Kindern
-Mindest Einsatzdauer: 6 Monate
-Mindest Alter: 20 Jahre
Ihr könnt diese Meldung gerne teilen ;)
Februar 2015, Nora Kießer, derzeit in Namoo/Ghana