„Mutig beginnen und mit Gottvertrauen durchhalten" – das ist das Motto unserer
ExistenzgründerInnen; eine davon - Angela Asaah – stellen wir Ihnen heute vor:
Liebe Leserinnen
und Leser,
Das Projekt Existenzgründung ist eines, das uns neben der schulischen Förderung unserer
Schützlinge sehr am Herzen liegt, weil es zukunftsweisend für die Region und für die ganze Bevölkerung ist.
Existenzgründung ist ein Projekt, das die Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit für die Region um Bongo – ein Gebiet mit rd. 84.000 Einwohnern – stärken soll. Unser Ziel ist es, mit Berufsschulabsolventen (in Zukunft auch Absolventen aus dem Regentropfen College) den Arbeitsmarkt mit am örtlichen Bedarf orientierten Handwerksbetrieben neu anzukurbeln und sowohl Ausbildungsstellen wie langfristig auch Arbeitsplätze für die Region zu schaffen. Dies wird, davon sind wir überzeugt, die Abwanderung junger Leute in den besser entwickelten Süden verhindern und auch vermeiden, denn niemand verlässt seine Heimat, wenn er dort gute Lebens- und Arbeitsbedingungen hat. So wird die Existenzgründung durch junge Menschen verhindern, dass Familien dauerhaft auseinandergerissen werden; die Tradition der Mehrgenerationen-Haushalte bleibt somit erhalten – die junge Generation sorgt für die alte, ältere Menschen bleiben in der Familie
gut betreut.
Am Beispiel von Angela möchten wir aufzeigen, wie das Projekt strukturiert ist und durchgeführt wird.
Angela ist 26 Jahre alt, hat zwei Kinder - die 7jährige Jessica und den 4jährigen Jessey. Ihr Ehemann ist von Beruf Apothekenhelfer, hat aber unverschuldet seinen Arbeitsplatz verloren und ist seither Volontär in der Krankenstation in Namoo; dabei verdient er kaum etwas. Angela hat in 2013 viel Kraft, Fleiß und Mut aufgewendet, mit einem einzigen Webstuhl ein kleines Geschäft zu beginnen; allerdings war sie dabei nicht erfolgreich genug, ihre Familie zu ernähren. Deshalb hat die Stiftung Regentropfen sie im September 2014 in das Programm der Existenzgründer aufgenommen. Mit einem Startkapital von rund 500 € und einem abgestimmten Businessplan konnte Angela dann neu starten.
Cornelia Aganazure Ayamire, unsere Mitarbeiterin, hat sie im Januar besucht, um zu
sehen, was daraus geworden ist. Und in der Tat ist schon etwas Gutes daraus geworden: Mit großer Freude und auch mit ein klein wenig Stolz konnte Angela drei neue Webstühle präsentieren und von einer guten Entwicklung ihrer Arbeit erzählen. Inzwischen beschäftigt sie sechs Auszubildende und kann in einer gut verlaufenden Woche vom Verkauf ihrer Webarbeiten 20 GHc (ca. 7 €) Gewinn erzielen. Damit ist es ihr nun auch möglich, ihren beiden Kindern täglich eine gute Mahlzeit zuzubereiten. Angela ist sehr dankbar, dass sie durch die Anschubfinanzierung der Stiftung Regentropfen, ihr Geschäft entwickeln und nun selber für ihre Kinder sorgen kann.
Als nächsten Entwicklungsschritt strebt Angela an, ein kleines Gebäude mit zwei Räumen zu bauen: Einem Lagerraum und einem Arbeitsraum mit einer kleinen Ausstellungs- und Verkaufsfläche. Derzeit ist ihr „Arbeits- und Geschäftsraum" der Platz unter einem Baum, ihr Dach über dem Kopf ist der Himmel. Deshalb kann sie in der Regenzeit, die jetzt im April beginnen wird, dort nicht arbeiten und wäre dann wieder ohne Einkommen. Ihre fertig gewobenen Stoffe bewahrt sie derzeit im Sozialcenter der Pfarrgemeinde auf.
Leider ist die Ware dort nicht wirklich vor Verschmutzung, Beschädigung und auch nicht vor Diebstahl gesichert, denn der Raum ist für alle öffentlich zugänglich, die dorthin zu Veranstaltungen kommen. Auch die Webstühle sind im Freien nicht vor Dieben und Schäden durch die Witterung sicher. Deshalb ist der Bau eines Gebäudes nun sehr dringlich, ja unumgänglich.
Angela lebt mit ihrer Familie nach wie vor sehr bescheiden, ist unermüdlich und sehr fleißig, damit sie möglichst viel zur Seite legen und bald mit dem Bau der Geschäftsräume
beginnen kann. Aber sie und ihr Mann können es alleine nicht schaffen.
Die Stiftung Regentropfen wird Angela weiterhin begleiten und sie beim Bau unterstützen.
Denn nur, wenn sie einen Arbeitsraum hat, in dem sie ganzjährig arbeiten kann, wird sie selbstständig und mittelfristig unabhängig für ihre Familie sorgen, und das was sie jetzt als Darlehen von der Stiftung erhält, dann auch nach und nach zurückzahlen können.
Wenn auch Sie Angela oder eine/n unserer anderen jungen Existenzgründer/innen unterstützen möchten, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns über jeden
Kontakt und sind dankbar für jede Unterstützung.
Nun noch ein Wort zu unserer Mitarbeiterin Cornelia Aganazure Ayambire:
Cornelia ist seit September 2014 Mitarbeiterin unserer Partner-Stiftung in Ghana, der
Regentropfen Education Foundation. Sie ist verantwortlich für das Sekretariat des Nationalbüros und hat es als zusätzliche Aufgabe übernommen, die ExistenzgründerInnen zu betreuen. In dieser Eigenschaft stimmt sie jeweils weitere Entwicklungsschritte regelmäßig mit den Verantwörtlichen der Stiftung Regentropfen ab.