Spiegelstrich – Einblicke in die Bitterkeit des Hungers

Einblick nahmen wir in die Not des Geschwisterpärchens Naomi, 13 und Pius, 11, die bei dem von uns veranstalteten Kinderfest ihre Mittagsmahlzeit (Reis mit Soße und etwas Perlhuhnfleisch) nicht essen wollten. Der Grund: Sie wollten es mit nach Hause nehmen, weil die ganze Familie schon seit zwei Tagen nichts mehr zu essen hatte. Dies erfuhr ich erst nach mehrmaligem Nachfragen; scheu, beschämt und schüchtern rückte das Mädchen dann weinend mit der Sprache heraus. Zum Glück waren wir in der Lage, unmittelbar zu handeln und haben der Familie noch in derselben Stunde einen Sack Hirse und einen Kanister Öl gebracht, so dass Naomi und Pius, das Fest und ihre Reismahlzeit doch noch ein wenig genießen konnten.

Diese Erlebnis war für mich ein sehr eindrucksvoller Einblick in den Alltag der Familien; nicht nur die Armut wurde mir hier deutlich vor Augen geführt, sondern auch die Solidarität der Armen untereinander; selbst diese minderjährigen Kinder stillten nicht zuerst den eigenen Hunger sondern wollten das Bisschen Essen mit denen teilen, mit denen sie auch die Armut gemeinsam haben.

Ausblick auf die Zeit der Überbrückung dieser nahrungsarmen Zeit ...
... können wir nun Dank spontaner Spendenzuwendungen von großherzigen Menschen in Deutschland geben und dadurch der Familie von Naomi und Pius und einer Reihe anderen Familien Getreide und Grundnahrungsmittel zur Verfügung stellen, bis dann Ende September hoffentlich eine einigermaßen gute neue Ernte eingebracht werden kann und die Menschen über den Winter bringt.

Hier können Sie Fotos einsehen, die zeigen, wie Pater Moses Nahrungsmittel verteilt.